Pfarrvikar Christian Ammersbach wird drei Wochen lang auf das Tragen priesterlicher Gewänder verzichten. Für Ihn kann es angesichts der erschütternden Ergebnisse des WSW-Gutachtens und der Reaktionen der benannten Verantwortlichen heute darauf kein einfaches "Weiter so" geben.
Immer deutlicher wird, dass nicht nur einzelne Täter und Vertuscher Schuld auf sich geladen haben, sondern das klerikale System als ganzes mit seiner Machtkonzentration auf geweihte Amtsträger vor einem Scherbenhaufen steht. Ein Ausdruck dieser klerikalen Macht sind die allein Priestern vorbehaltenen Gewänder, mit denen seit Jahrhunderten in Gottesdiensten die Vollmachten inszeniert werden, die Kleriker für sich beanspruchen, obwohl sie sich damit nicht auf Jesus und die ersten im Neuen Testament bezeugten Gemeinden berufen können.
Der Verzicht auf das Tragen der allein Priestern vorbehaltenen Gewändern soll ein Zeichen sein für die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform des kirchlichen Weiheamtes. Gleichzeitig auch eine Solidaritätserklärung mit der Gemeinde Maria Geburt in Aschaffenburg mit ihrem Pfarrer Markus Krauth, die für drei Wochen komplett auf Gottesdienste verzichten. In Prof. Dr. Martin Ebner hat er einen "Mitstreiter" gefunden, der auch in seinem Beitrag "Braucht das Christentum Priester? Eine Vergewisserung aus dem Neuen Testament" die biblischen Grundlagen beleuchtet. (Hier nachzulesen: Teil 1Teil 2) .
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